Ich und mein Feind: „mein Gewicht“
Hallo, ich bin die Sugar, und ich bin süchtig nach Süßigkeiten. (So fängt man doch in einer Therapiegruppe an, oder?)
Ja, ich glaube die Formulierung war so richtig und vor allem ehrlich… ich muss es mir endlich gestehen.
Ich gehöre auch zu den Frauen, die irgendwie ständig auf Diät sind – was aber in der Wirklichkeit bedeutet, dass ich mir praktisch jede Woche vornehme endlich 3-4 Kilo abzunehmen, aber über den Vorsatz komme ich nur selten hinaus. Ich nehme mir regelmäßig vor weniger zu essen, auf Fett und Süßigkeiten zu verzichten, Kalorien zu zählen und welche einzusparen. Aber den Abend des ersten Diättages überlebt der Vorsatz selten, und ich erwische mich wieder beim Zurechtbasteln von irgendwelchen Ausreden warum ich jetzt doch naschen muss und warum ich eigentlich doch erst am nächsten Tag mit der Diät anfangen werde… und so geht es immer wieder, von Woche zu Woche und mittlerweile vom Jahr zu Jahr. Mal verliere ich 3 Kilo, dann kommt aber ein Urlaub mit all inklusive und die Kilos sind wieder drauf.
Jetzt denkt ihr wahrscheinlich, ich wäre übergewichtig und würde Abend für Abend nur mit der Chipstüte auf der Couch hocken. Es ist aber nicht so. Ich bin eigentlich laut BMI sehr wohl Normalgewichtig und ja, ich treibe in regelmäßiger Unregelmäßigkeit Sport.
Bei einer Körpergröße von 173 cm und der Gewichtsspanne von 66-68 kg bin ich nicht dick, das ist mir bewusst. Jede von uns Frauen kann es aber bestimmt nachvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn man mit sich unzufrieden ist, und eigentlich schon 3-4 Kilo Gewichtsverlust einem wieder das Gefühl geben könnte sich wieder gut in der eigenen Haut zu fühlen. Mein Wohlfühlgewicht wäre 63 kg – und ich würde mich wie ein Supermodel fühlen, wenn ich 60 kg wiegen würde.
Warum ist Abnehmen so schwer?
Ich denke aber, dass es bei der Sorte Frauen wie Stressesser und Genussesser, zu denen ich mich auch zähle, schwieriger ist den Entschluss zu fassen, endlich diese lächerlichen paar Kilos abzunehmen, als wenn man für eine radikalere Gewichtsabnahme die Ärmel hochkrempelt. Die Kleider in unseren Schränken passen ja eigentlich…, sie sind zwar teilweise etwas zu eng und zwicken, oder wir müssen mal das Po mit einer längeren Bluse oder einem Pulli bedeckt halten – aber noch kein Grund dazu so richtig in Panik zu geraten. Fakt ist aber, es entsteht dadurch nie so richtig der Zwang mit der geplanten Diät mal tatsächlich anzufangen. Es gibt immer irgendwelche faule Ausreden und wir leben im Kopf in ständiger Diät.
Wenn ich nur an die vielen angefangenen Diättage denke, an denen ich vormittags auf vieles verzichtete und mich über den Tag quälte, um dann am Abend auf der Couch doch wieder zu naschen. Ich habe manchmal das Gefühl das Essen gar nicht mehr so richtig genießen zu können, weil der Verzicht den Genuss in meinem Kopf übertrumpft.
Ich habe Mitte/Ende 2013 sehr viel Sport gemacht, Halbmarathon gelaufen, 2x die Woche Spinningkurse besucht, 1x die Woche Basketball-Training.
Ich habe mich meiner Ansicht nach in den letzten Jahren gesund ernährt: viel Obst, Gemüse, fettarm(!), täglich Müsli zum Frühstück, Vollkornprodukte, Naturreis, Brot mit viel Körner usw. Zugegeben aber auch sehr viel genascht (vorwiegend Kuchen, Schokolade, Waffeln). Ich war aber der Meinung, dass mit dem vielen Sport die Kalorien sowieso verbrenne. Ich habe auch phasenweise eine App benutzt, und meine Kalorien gezählt. Trotz viel Sport konnte ich aber nicht abnehmen. Ich habe also Diättage eingelegt – nur selten schaffte ich länger als 2-3 Tage ohne Süßigkeiten – der Heißhunger packte mich, und ich musste naschen. Die Kalorienwerte haben jedoch noch gepasst – ich habe an Fett alles was ging eingespart. Endergebnis: keine Gewichtsabnahme. Langfristig ist das mehr als frustrierend.
Ich und Paleo
Anfang 2014 habe ich beschlossen – Ich will raus aus dem Teufelskreis!
Ich habe von der Paleo-Ernährungsweise das erste Mal Anfang 2013 von meinen Eltern gehört. Sie leben in Ungarn, und dort hat dieses Ernährungsprinzip schon sehr viele Anhänger. Als meine Eltern dies damals ausprobiert hatten, habe ich sie noch belächelt, obwohl mein Papa sichtbar abgenommen hatte.
Mir fiel also in diesem Dilemma die Paleo-Ernährung wieder ein, und fing Ende 2013 an, einschlägige Literatur zu lesen. Mir gefiel die Idee immer mehr und beschloss dies auszuprobieren. Ich halte nichts von Jahresvorsätzen (ich konnte noch nie welche halten), deshalb startete ich mein Experiment erst am 07.01. nach den Weihnachtsferien. Ich ernährte mich 3 Wochen lang nach dem Paleo Prinzip. Bereits nach 1-2 Wochen schlief ich viel besser, wachte früh ohne Wecker auf und das Aufstehen fiel mir sehr leicht. Meine Fressattacken (ich nennen es auch gerne „eingebildetes Hungergefühl“) schwanden und ich fing wirklich an auf meinen Körper zu hören, wann er mir tatsächlich Hunger signalisiert. Und ich nahm 3 kg ab. Nach 3 Wochen Paleo Ernährung war ich eigentlich überzeugt: ES FUNKTIONIERT!!!
Die 30-Tage-Ernährungsumstellung oder warum dieses Blog entstand
Leider kam ein Urlaub dazwischen, die Süßigkeiten lachten mich an dem Buffet an und ich war nicht konsequent genug. Ich kehrte nach und nach zum Naschen zurück. Ich fühlte mich nach dem Verzehr der ersten Tafel Schokolade gar nicht gut (mir war es schwindlig, mein Herz klopfte, und später wurde ich richtig träge). Ich habe es aber ignoriert. Wenn meine Augen die Verpackung sahen, reagierte mein Hirn mit „ich will es haben“ – und ich habe meine Vorsätze wieder vergessen.
Danach kamen Geburtstage und weitere Ausreden und noch mehr Schlupflöcher – ich habe mich zwar weiter „paleo-orientiert“ ernährt, jedoch erlaubte ich mir öfters Süßigkeiten. Und es geht mir dabei gar nicht gut – ich komme früh wieder kaum aus dem Bett, sobald ich Zucker zu mir nehme, wird es mir schwindlig usw. Ich will wieder rein Paleo machen, ich fühle mich dabei wirklich besser! Deshalb habe ich beschlossen, dass ich die sogenannte 30-Tage Paleo Herausforderung/Wandel/Erneuerung durchziehe und dann versuche konsequent bei der Paleo-Ernährung zu bleiben. Ich hoffe, dass Ihr, liebe Leser mich dabei unterstützt und sogar mitmacht!
Also jetzt heißt es wieder, die schweren Umstellungstage durchzuhalten, den Zuckerentzug durchzustehen und sich endlich sorgenfrei und gesund nach dem Paleo-Prinzip zu ernähren und vor allem den Geschmack der Mahlzeiten zu genießen!
Viele sprechen bei Paleo von einer Diät. (Es resultiert meistens aus der falschen Übersetzung des englischen Ausdrucks: Paleo Diet = Paleo Ernährung.) Mein Ziel ist eher, meine Ernährung so umzustellen, damit ich diese ständige auf und ab mit den Kilos nicht mehr mitmachen muss und damit ich meinem Körper mit falschen „Lebensmitteln“ (wie Zucker und Gluten) nicht mehr Schaden zufüge. Erfreulich ist aber, dass wenn man die Paleo-Prinzipien folgt, nimmt man automatisch ab. Und diesen Nebeneffekt kann doch keine Frau wie ich ausschlagen!
Jeder braucht mal eine Motivation, deshalb sage ich nur noch – ran an den Speck mit Speck!
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